Fachsprachprüfung bestehen: Ihr praxisnaher Leitfaden für die FSP
Die Fachsprachprüfung (FSP) ist für ausländische Ärztinnen und Ärzte ein zentraler Schritt auf dem Weg zur Approbation oder Berufserlaubnis in Deutschland. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie die Prüfung aufgebaut ist, was wirklich bewertet wird und wie Sie sich strukturiert und praxisnah vorbereiten können.
Kurzantwort: Um die Fachsprachprüfung zu bestehen, müssen Sie drei Kernbereiche sicher beherrschen: Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese), Dokumentation / Arztbrief und Arzt-Arzt-Gespräch – jeweils klar strukturiert, flüssig, patientenorientiert und medizinisch plausibel.
Offiziell wird vor allem die Kommunikation geprüft, in der Realität achten Prüfer jedoch auch auf klinisches Denken und alltagsnahe medizinische Entscheidungen.
Was ist die Fachsprachprüfung (FSP)?
Die Fachsprachprüfung ist ein medizinisches Sprachexamen für ausländische Ärztinnen und Ärzte. Sie ist in vielen Bundesländern Voraussetzung für die Approbation oder die Berufserlaubnis. In der Prüfung zeigen Sie, dass Sie medizinisches Deutsch sicher im Klinikalltag anwenden können – im Gespräch mit Patienten und in der Kommunikation mit Kollegen.
Die FSP besteht aus drei Teilen, die jeweils rund 20 Minuten dauern (insgesamt ca. 60 Minuten):
- Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese): strukturiertes Aufnahmegespräch mit Anamnese.
- Dokumentation: Verfassen eines Arztbriefes / Kurzberichtes zum Fall.
- Arzt-Arzt-Gespräch: Fallvorstellung, Rückfragen der Prüfer, häufig mit Aufklärungselementen.
Offiziell werden Ihre Kommunikationsfähigkeiten geprüft – also Verständlichkeit, Struktur, Fachsprache und Empathie. In der Praxis spielt jedoch auch ein sicheres medizinisches Grundlagenwissen eine große Rolle.
In der Regel wird für die FSP mindestens ein B2-Niveau im Deutschen verlangt; häufig wird C1 empfohlen oder gefordert. Die genauen Anforderungen hängen vom Bundesland ab.
Was kommt genau in der FSP vor?
Die Prüfung besteht aus drei klar definierten Teilen:
- Anamnesegespräch (ca. 20 Minuten) – strukturiertes Patientengespräch mit gezielten Fragen.
- Aufklärung / Arzt-Arzt-Gespräch (ca. 20 Minuten) – Fallvorstellung, Therapieerklärung, Aufklärung über Risiken, Rückfragen der Prüfer.
- Dokumentation / Arztbrief (ca. 20 Minuten) – medizinisch korrekter Befund oder Kurzbrief.
Besonders bewertet werden:
- klare Struktur (roter Faden in allen drei Teilen)
- Sprachflüssigkeit und Verständlichkeit
- korrekte Verwendung von Fachvokabular
- patientengerechte, empathische Kommunikation
- klinisches Denken und medizinische Präzision
- Umgang mit Stress und Zeitdruck
Viele Kandidaten scheitern nicht wegen der Grammatik, sondern weil Struktur, Zeitmanagement und Dokumentation nicht zusammenpassen. Ziel der Vorbereitung sollte deshalb immer eine komplette Prüfungssimulation sein – vom ersten Satz in der Anamnese bis zum fertigen Arztbrief.
Schritt-für-Schritt: So bereiten Sie sich optimal auf die FSP vor
Wenn Sie die Fachsprachprüfung bestehen möchten, hilft Ihnen dieser Leitfaden, Schritt für Schritt strukturiert zu lernen und typische Fehler zu vermeiden.
1. Die Struktur der Prüfung verstehen
Die FSP folgt festen Mustern. Wer diese Strukturen kennt, besteht deutlich entspannter. Lernen Sie für jeden Teil eine klare Abfolge:
- Arzt-Patienten-Gespräch: Einstieg – offene Frage – gezielte Anamnese – Zusammenfassung – weiteres Vorgehen.
- Dokumentation: Anamnese – Diagnosen – Befunde – Therapie – Empfehlung / Entlassung.
- Arzt-Arzt-Gespräch: Kurzvorstellung – Verdachtsdiagnosen – Diagnostik – Therapieplan – Prognose.
2. Anamnese perfektionieren
Wichtige Elemente einer guten Anamnese:
- höfliche, sichere Selbstvorstellung
- offene Einstiegsfrage („Was führt Sie zu uns?“)
- gezielte Leitfragen (Schmerz, Atmung, Fieber, Kreislauf, Verdauung, Wasserlassen usw.)
- klinisches Denken (z. B. Orientierung an ABCDE, Red Flags, Notfälle)
- kurze, strukturierte Zusammenfassung am Ende
3. Aufklärung sicher beherrschen
Eine gute Aufklärung besteht aus:
- Diagnose in einfacher Sprache erklären
- Ursache, Verlauf und mögliche Folgen erläutern
- Therapieoptionen erklären (konservativ / operativ)
- wichtige Risiken und Komplikationen benennen
- konkrete Verhaltensempfehlungen geben
- den Patienten aktiv zu Fragen einladen („Haben Sie dazu Fragen?“)
4. Arztbrief schreiben
Typische Kernstruktur eines FSP-Arztbriefs:
- Aufnahmegrund
- Relevante Anamnese
- Diagnose(n) / Verdachtsdiagnose(n)
- Wesentliche Befunde
- bisherige Therapie und Verlauf
- Entlassmedikation / Empfehlung / Kontrolle
5. Simulationen durchführen
Die Erfahrung zeigt: Regelmäßige FSP-Simulationen mit echten Ärzten sind einer der größten Erfolgsfaktoren. Hier trainieren Sie nicht nur Sprache, sondern auch Ihr klinisches Denken und den Umgang mit Stress in Prüfungssituationen.
6. Zeitmanagement üben
Jeder Teil der Prüfung dauert etwa 20 Minuten. Viele Kandidaten schaffen die Anamnese oder den Arztbrief am Anfang zu langsam und geraten dann unter Druck. &Üben Sie deshalb mit Stoppuhr – idealerweise in echten Prüfungssimulationen.
7. Häufige Fälle trainieren
Typische Fälle in der FSP sind unter anderem:
- Appendizitis
- Herzinfarkt / akutes Koronarsyndrom
- Schlaganfall / TIA
- Pneumonie
- Nierenkolik
- Diabetes-Entgleisung
- Hypertonie
- COPD-Exazerbation
- Gastroenteritis
- Rückenschmerzen / Bandscheibenvorfall
Beispiel für eine vollständige Anamnese (Kurzversion)
Einstieg:
„Guten Tag, mein Name ist Dr. X, ich bin Assistenzarzt auf dieser Station. Ich würde jetzt gerne ein Aufnahmegespräch mit Ihnen führen. Wenn Sie etwas nicht verstehen, sagen Sie mir bitte Bescheid, dann erkläre ich es noch einmal in Ruhe. Ist das in Ordnung für Sie?“
Offene Einstiegsfrage:
„Was führt Sie heute zu uns?“
Schmerzfragen (z. B. Bauchschmerz):
- Seit wann haben Sie die Schmerzen?
- Wo genau tut es weh?
- Wie stark sind die Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 10?
- Strahlen die Schmerzen irgendwohin aus?
- Was verbessert oder verschlechtert die Schmerzen?
- Haben Sie Begleitsymptome (Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Durchfall, Blut im Stuhl)?
Red Flags:
Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Blut im Stuhl, Kollaps, starke Abwehrspannung, Bewusstseinsveränderung.
Zusammenfassung:
„Wenn ich Sie richtig verstanden habe, bestehen die Bauchschmerzen seit …, sie sitzen vor allem im rechten Unterbauch und werden stärker, wenn Sie sich bewegen. Fieber und Erbrechen haben Sie auch bemerkt, richtig? – Gut, dann würde ich Sie jetzt körperlich untersuchen und danach mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen.“
Beispiel für eine Aufklärung (Appendizitis)
„Wir haben bei Ihnen den Verdacht auf eine Blinddarmentzündung. Das bedeutet, dass ein kleiner Darmabschnitt im rechten Unterbauch entzündet ist und die Schmerzen verursacht.
In den meisten Fällen empfehlen wir eine Operation, bei der der Blinddarm entfernt wird. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose über einen kleinen Bauchschnitt oder mit der Schlüssellochchirurgie.
Wie bei jedem Eingriff gibt es Risiken, zum Beispiel Blutungen, Infektionen oder Verletzungen von Nachbarstrukturen. Wenn man nicht operiert, kann der Blinddarm platzen, was zu einer schweren Bauchfellentzündung führen kann – das wäre deutlich gefährlicher.
Nach der Operation dürfen Sie zunächst nur leichte Kost essen, sollten sich schonen und auf Warnzeichen wie stärkere Schmerzen, Fieber oder Eiter aus der Wunde achten.
Haben Sie dazu Fragen oder gibt es etwas, was ich noch genauer erklären darf?“
Empfohlene Vorbereitungszeit für die FSP
Die tatsächliche Vorbereitungszeit hängt von Ihrem Sprachniveau, Ihrer klinischen Erfahrung und Ihrer Verfügbarkeit ab. Die folgende Darstellung gibt eine grobe Orientierung:
Empfohlene Zeit: 4–6 Monate
Fokus: Grundstruktur, Basisvokabular, Sicherheit im Sprechen
Empfohlene Zeit: 3–4 Monate
Fokus: Perfektionierung, Arztbriefe, Simulationen
Empfohlene Zeit: 1–2 Monate
Fokus: Intensives Falltraining, Prüfungssimulationen unter Zeitdruck
FSP-Vorbereitung: Worauf sollten Sie bei Kursanbietern achten?
Es gibt viele Angebote zur Vorbereitung auf die Fachsprachprüfung – von allgemeinen Sprachschulen bis zu spezialisierten Online-Kursen. Wichtige Kriterien sind:
MEDDEOnline: Ärztinnen und Ärzte mit Klinikerfahrung, mehr als zehn Prüfungstrainer*innen
Allgemeine Sprachkurse: Oft Sprachlehrer ohne klinische Erfahrung
MEDDEOnline: Regelmäßige FSP-Simulationen mit unterschiedlichen Fällen
Allgemeine Sprachkurse: Selten komplette Prüfungssimulationen
MEDDEOnline: 1 Jahr Online-Zugang zur Lernplattform
Allgemeine Sprachkurse: Oft nur Kursdauer (z. B. 3–6 Monate)
MEDDEOnline: 100 % online, Teilnahme aus dem Ausland möglich
Allgemeine Sprachkurse: Präsenzkurse oder gemischte Formate
MEDDEOnline: Praxisfälle, Arztbriefe, echte Prüfungsstrukturen
Allgemeine Sprachkurse: Allgemeines Deutsch, wenig FSP-Spezialisierung
Wichtig: Achten Sie darauf, dass der Kurs wirklich alle drei Prüfungsteile abdeckt und Sie nicht nur Vokabeln, sondern komplette Fälle trainieren.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie unterstützt MEDDEOnline bei der FSP?
MEDDEOnline ist eine spezialisierte Online-Lernplattform für FSP und Kenntnisprüfung. Der FSP-Kurs wurde von Ärztinnen und Ärzten mit langjähriger Klinikerfahrung entwickelt und orientiert sich an realen Prüfungssituationen in allen Bundesländern.
- 1 Jahr Zugang zur Lernplattform mit E-Books, Videos, PDFs und Fallbeispielen.
- 2–3 Stunden Live-Online-Unterricht pro Woche, mindestens rund 62 Unterrichtsstunden pro Kurslauf.
- Regelmäßige FSP-Simulationen mit unterschiedlichen Fällen (Anamnese, Dokumentation, Arzt-Arzt-Gespräch).
- Strukturierte Vorlagen für Anamnese, Arztbrief und Aufklärungsgespräche.
- Beispiele für FSP-Dokumentationen und häufige Prüfungsfälle aus verschiedenen Bundesländern.
- Individuelles Feedback im Live-Unterricht und in privaten Simulationen (optional buchbar).
Kursart: Online-Vorbereitungskurs auf die Fachsprachprüfung (Humanmedizin) mit Live-Simulationen und Selbststudium.
Kursdauer: etwa 1 Semester, Zugang zur Plattform für 1 Jahr.
Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte mit ausländischem Abschluss, FSP in jedem Bundesland.
Ort: 100 % online, Vorbereitung aus dem Heimatland möglich.
Nach Abschluss erhalten Sie ein Teilnahmezertifikat, das Sie z. B. bei Behörden oder Arbeitgebern vorlegen können.
Mit dem MEDDEOnline-Kurs trainieren Sie gezielt die Fälle und Gesprächssituationen, die in der Prüfung tatsächlich vorkommen.